Eine Kinderküche für den Kindergarten
Sportverein baut eine eigene Halle
Dachsanierung des Kloster Altenberg
2011-11-23 KD_Kloster Altenberg Dachsanierungen-Bergfest
Neues Vereinshaus für den Tennis-Club
Sportler feiern Richtfest für neues Gebäude in Garbenheim
Wetzlar·GarbenheimSeit gestern krönt der Richtbaum den Rohbau der wieder entstehenden Garbenheimer Sport- und Kulturhalle in der Wiesenstraße. Der Turn- und Sportverein (TSV) hatte zu einer kleinen Feierstunde mit Vereinsmitgliedern, Handwerkern und Vertretern der städtischen Gremien eingeladen.Für den traditionellen Richtspruch in luftiger Höhe sorgte im Stadtteil Zimmermann Edmund Schmidt aus Niedereidbach, der sich auf kauzige Art und Weise in Reim und Geist mit Turnvater Jahn verbunden fühlte.Das in einer Augustnacht des vergangenen Jahres nahezu völlig ausgebrannte Gebäude wird den Gaststättenbesuchern voraussichtlich ab Dezember wieder zur Verfügung stehen. Der Sport- und Kulturbetrieb soll ab Januar wieder im vollen Umfang möglich sein. TSV-Vorsitzender Stefan Wießner und Ehrenvorsitzender Helmut Schweidler äußerten sich zuversichtlich, dass dieser vorgegebene Zeitrahmen einzuhalten ist. Aufbau nach dem Brand kostet rund 1,6 Millionen EuroDie auf den alten Grundmauern erbaute Halle hat eine Größe von zwölf mal 25 Metern und ist als Sport- und Kulturstätte konzipiert. Hinzu kommen die Gaststätte, sanitäre Anlagen, der Jugendraum im Obergeschoss sowie Lager und Geräteräume. Insgesamt bietet die Halle 300 Sitzplätze. Der im Februar dieses Jahres erteilten Baugenehmigung folgte nach den Ausschreibungsergebnissen der Baubeginn im April. Die weitgehend durch die Versicherungssumme gedeckten Baukosten werden sich auf 1,6 Millionen Euro belaufen. Alle neuen Anlagen entsprechen dem neuesten Stand der Technik und erfüllen uneingeschränkt die aktuellen Auflagen des Brandschutzes. Wetzlar Wirtschaftsdezernent Peter Hauptvogel (FW) übermittelte die Glückwünsche der städtischen Körperschaften und überreichte ein kleines Geldgeschenk. Er zollte den Vereinsmitgliedern und vor allem dem Vorstend hohe Anerkennung für deren Verbundenheit und Vereinstreue in schwerer Zeit, denn immer hin muss der Sportbetrieb ja schon seit über einem Jahr mit dem Provisorium ständiger Ausweichmöglichkeiten leben. Ein, Geldgeschenk überbrachte auch der Vorsitzende des Ortsbeirates, Erich Lautz (FWG), der in einem kurzen Rückblick an die Zeit vor 50 Jahren erinnerte, als an diesem Platz die erste Garbenheimer Turnhalle entstanden war. Architekt, Diplom-Ingenieur Alfred Möller aus Bad Nauheim, lobte die hervorragende Zusammenarbeit mit der Vereinsspitze. Alle Beteiligten hätten sich zum Nutzen des Projektes früh an einen Tisch gesetzt und klare Patente geschaffen. Nicht unerwähnt ließ er, dass es gelungen sei, die heimische Wirtschaft und das Handwerk einzubinden. Auch das habe den schnellen Fortgang der Arbeiten gefördert. |
Klosterdächer müssen saniert werden
Der Verein Kloster Altenberg hofft, dass es bald eine Lösung für die künftige Nutzung der klösterlichen Gebäude bei Oberbiel gibt. Bei seiner jüngsten Sitzung wurde nicht bekannt, wie weit Gespräche mit möglichen Interessenten gediehen sind. Dazu war vor etwa einem Jahr die Kloster Altenberg gGmbH gegründet worden, in der der Eigentümer Johannes Graf von Oppersdorff Solms-Braunfels, die Königsberger Diakonie, die Stadt Solms und weitere Organisationen und Personen zusammen wirken. Ungeachtet der ungewissen Zukunft hatte der Verein im vergangenen Jahr die Sanierung des Süddaches der Klosterkirche für rund 270.000 Euro in Auftrag gegeben. Die Arbeiten wurden im Frühjahr ausgeführt. Dabei musste der Verein Kloster Altenberg stärker auf seine Rücklagen zugreifen als erwartet. Wie der Vorsitzende, Landrat Wolfgang Schuster (SPD), bekannt gab, wurde der Antrag auf Umwidmung eines Zuschusses aus dem Sonderprogramm des Bundes für das Gertrudishaus in Höhe von 98.000 Euro abgelehnt. Aus diesem Grund hat der Verein auch diesen Betrag aus Spenden für das Kirchendach aufbringen müssen. Ende Mai waren die Arbeiten abgeschlossen worden, bei denen auch der Reiter (Kirchturm) neu eingedeckt wurde. Die Maßnahmen waren notwendig, damit keine Schäden im Inneren des denkmalgeschützten Gebäudes entstanden, so Schuster.
Architekt Andreas Bremer wies darauf hin, dass seit 2006 die Hälfte der Klosterdächer für insgesamt 554.000 Euro erneuert wurde. Während das hessische Landesamt für Denkmalpflege sich bei den vorhergehenden Bauabschnitten mit Zuschüssen beteiligte, hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit 50.000 Euro gefördert und die Stadt Solms beteiligte sich mit 25.000 Euro. Ohne den Verein wären die Maßnahmen in den letzten fünf Jahren nicht durchzuführen gewesen, so Bremer. Im gesamten Lahn-Dill-Kreis seien die 554.000 Euro bisher die höchste Summe, die Mitglieder eines Vereins für ein Projekt aufgebracht haben, lobte der Architekt. Sein Lob galt auch den Handwerkern der Firma Rödel Bedachung in Solms, Gerüstbau Grossmann GmbH (Aßlar). Holzbau Schmidt (Niederweidbach) und der Firma Kräuter-Schmiedeeisen-Metallbau (Steindorf), die das eiserne Kreuz auf dem Dachreiter erneuerte.
Bremer erklärte, dass im vergangenen Winter Ausbesserungsarbeiten an den Dächern der Winterkirche und des Torhauses durchgeführt wurden, damit es nicht weiter hinein regnet. Allerdings müssten die beiden Dächer dringend von Grund auf saniert werden.
Diesen Plänen steht jedoch die Kassenlage des Vereins entgegen. Geschäftsführer und Schatzmeister Reinhold Schmidt (Oberbiel) erklärte, dass die letzte Baumaßnahme die Kasse fast geleert habe. Erfreulicherweise seien in den vergangenen Monaten weitere Spendeneingänge verzeichnet worden, so dass derzeit ein Bestand von 43.000 Euro ausgewiesen ist. Es brauche vermutlich zwei Jahre, bis die nötigen Gelder zusammen gekommen sind. Der Verein Kloster Altenberg brauche für die Umsetzung der Pläne weitere Mitglieder und Spender.
Der Verein will sich auch dafür einsetzen, dass mehr Touristen die aus dem 11. Jahrhundert stammende Klosteranlage besichtigen. Dazu hat er im vergangenen Jahr eine Internetseite unter der Adresse http://www.klosterkirche-altenberg.de/ eingerichtet. In diesem Jahr soll ein überarbeiteter Flyer entstehen, der in Tourist-Informationen, bei Reiseunternehmen und an touristischen Zielen wie dem Hessenpark ausgelegt werden könnte.
Ferner setzt sich der Verein dafür ein, dass ein braun-weißes touristisches Hinweisschild künftig an der B 49 auf das lohnende Ziel über dem Lahntal aufgestellt wird.
Nach dem Brand am Kornmarkt – Sanierung kostet 600 000 Euro
Wetzlar. Vor 15 Monaten stand das Fachwerkhaus Schmiedgasse in der Altstadt lichterloh in Flammen. Bei dem Brand kam der achtjährige Nlklas ums Leben. Die Ursache für das Feuer konnte, so die Staatsanwaltschaft Wetzlar, nicht endgültig geklärt werden. An das Unglück erinnert die verrußte Ruine an der Ecke zum Kornmarkt. Nun wird das Bauwerk, eines der sehenswerten Wetzlarer Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert, entkernt und saniert. Die rund 600 000 Euro teure Maßnahme soll bis April abgeschlossen sein. Voraussetzung: Es zeigen sich nach der derzeit laufenden Entkernung des Hauses keine unbekannten Mängel. Danach wird der denkmalgeschützte Altbau im neuen Glanz erstrahlen und historischen Gesamtensemble des Kornmarktes eine Lücke zu schließen. Bauherr ist die auf historische Altbauten spezialisierte Wohnungsbaugesellschaft Bangerterfeld, ein Unternehmen der Wetzlarer Firmengruppe Keiner. Sie hatte das Gebäude am oberen Ende der Schmiedgasse von der Erbengemeinschart Lenz erworben, um es auf Neubaustandard zu sanieren. „Unseren Architekten ist es gelungen, moderne Ausstattung und aktuelle Technik mit dem Flair eines denkmalgeschützten Fachwerkhauses harmonisch zu kombinieren“,erklärte Geschäftsführer Jürgen Keiner. „Damit konnten wir eine Synthese aus Historie und Moderne präsentieren, die von der Stadt Wetzlar und dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen positiv begleitet wird. „Wir sind froh über jeden Interessenten, der in den Erhalt denkmalgeschützten Gebäude in Wetzlar investiert“, lobte Stadtbaurat Achim Beck (CDU), auf Nachfrage dieser Zeitung, die Aktivitäten der Firma Keiner. „Ein Großteil unserer historischen Anwesen in der Altstadt sind Fachwerkhäuser, gebaut, um Jahrhunderte zu überdauern. Durch die wachsenden Komfortansprüche auf dem Wohnungsmarkt wird es immer schwieriger, denkmalgeschützte Häuser ohne eine kostenintensive Renovierung zu mit vermieten“ so der Baudezernent. „Das große, drelgeschossige Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert erhebt sich an der Auch dem jungen Goethe war das Haus nicht unbekannt. Dort wohnte seine Großtante Susanne Cornelia Lange. Ihr galt der erste Besuch des Dichterfürsten, als er am 10. Mai 1772 in die Reichsstadt kam und eine Bleibe suchte. Aber auch der frühere Wetzlarer Bürgermeister Dr. Wilhelm Schmidt wohnte lange Zeit in dem schönen Fachwerkhaus am Kornmarkt. Durch den Großbrand am 22. Juli vergangenen Jahres stark beschädigt, wurde das historische Fachwerkhaus zu einem unbewohnbaren Objekt, das nicht in das positiven Gesamtbild des neu gestalteten Marktes passte.Nach den Plänen des Investors werden in dem sanierten Altbau vier Eigentumswohnungen und ein Ladengeschäft entstehen und schlüsselfertig ausgebaut. Die unterschiedlich großen Wohnungen verfügen über viel Tageslicht und nach Westen ausgerichteten Balkonen mit Aussicht. Derzeit ist eine Spezialfirma damit beschäftigt, die Reste der angebrannten Dachkonstruktion mittels Spezialkran und Containerfahrzeugen zu entsorgen. Aber auch in den unteren Stockwerken haben die Flammen ihre Spuren hinterlassen und für eine instabile Statik gesorgt, die zunächst beseitigt werden müssen. Man muss nach vorne schauen, darf sich nicht aufgeben, irgendwie muss es weitergehen. So versuchen Manuela M., Mutter des bei dem Wohnhausbrand ums Leben gekommenen Niklas, und ihr Lebensgefährte Patrick S. zu beschreiben, wie sie den Alltag nach dem Unglück vor 15 Monaten bewältigen. Dank der Unterstützung durch die Stadt Wetzlar und die Feuerwehr fanden das Paar und die beiden Kinder schnell wieder eine Bleibe – unweit des Kornmarkts. Anfangs sei es schon ein mulmiges Gefühl gewesen, sagt Patrick S. , fast täglich auf die verrußte Ruine zu schauen. Wegen der Kinder habe man oft Umwege gemacht, um ihnen den Anblick zu ersparen. Am Abend des Brandes war die Schwester nicht da, der Bruder, der mit Niklas im Zimmer war, überlebte, wurde kurz psychologisch betreut. Der Therapeut sagte uns, so ManuelaM., wir sollen dem Jungen Zeit geben. Inzwischen werde in der Familie ab und zu über das Unglück geredet. In den vergangenen Monaten sei sie fast täglich auf den Friedhof gegangen, erzählt Manuela M. Nicht verstehen kann sie, dass der leibliche Vater bislang überhaupt keine Anteilnahme zeigte, sich auch nicht an den Kosten für den Grabstein beteiligen will. Ganz anders verhielt sich der Chef von Patrick S. Von Anfang unterstützte er seinen Mitarbeiter – und auch dessen Familie. Das Paar ist durch den Schicksalsschlag noch näher zusammengerückt. „Wir versuchen, ein geregeltes Leben zu führen“, sagt Manuela M., „nicht zuletzt wegen der Kinder.“ (Iu) |